Honigbienen vermehren sich in der Natur durch Volksteilung. Wenn ein Bienenvolk ausreichend Bienen und Wintervorrat hat, zieht es mehrere neue Königinnen heran. Bevor die erste Königinnen schlüpfen, wird die Alte verstoßen und ein großer Teil des Volkes, der einen Honigvorrat mit sich führt, folgt ihnen. Es bildet sich ein Bienenschwarm aus einer Königin und vielen tausend Bienen.

Der Schwarm fliegt einige hundert Meter weit und läßt sich dann an einen Bäumen, Sträuchern oder Zäunen nieder. Dort bildet er eine Traube um die Königin, um sie zu schützen und warm zu halten.

Kundschafter werden ausgesandt, um eine neue Behausung zu finden. Ursprünglich sind Honigbienen Waldbewohner und suchen Hohlräume mit etwa 40 Litern Volumen. Durch das zunehmen von Kulturlandschaften sind viele Wälder jedoch verschwunden, und in den Verbliebenen gibt es nur noch wenige große, alte Bäume mit Hohlräumen, die als neues Zuhause dienen könnten. Daher ist ein Schwarm ohne Unterstützung oft zum Scheitern verurteilt – es sei denn, ein Imker nimmt ihn auf.

Wenn die Kundschafter ein geeignetes Heim gefunden haben, kehren sie zum Schwarm zurück und werben für die neue Behausung. Das Volk entscheidet gemeinsam, welche der gefundenen Stellen die Beste ist, und fliegt dann in Richtung des neuen Zuhauses.
Dort angekommen, bauen die Arbeiterinnen neue Waben. Der mitgeführte Honig wird eingelagert und die Königin beginnt mit der Eiablage. Die Arbeiterinnen kümmern sich um den Nektar- und Polleneintrag sowie um die Pflege der Bienenbrut. Ein neues Volk entsteht.